Einsatz von Poetry Slam im DaF-Unterricht Eine empirische Studie

Abstract

„Wenn Kommunikationsfähigkeit das oberste didaktische Ziel ist, dann muss Kommunikation auch der Weg sein, der zu diesem Ziel führt.“ (Huneke/Steinig 2010: 114).

In der Zeit der Globalisierung mit der zunehmend grenzlosen Mobilität von Waren und Menschen änderte sich das Ziel des Fremdsprachenunterrichts. „Kommunikationsfähigkeit” setzt sich als oberstes Lehr- und Lernziel des DaF-Unterrichts durch. Die Lernenden sollen in der Lage sein, eine kommunikative Handlung vorzunehmen. Zum Erwerb der Kommunikationsfähigkeit trägt grundlegend die Beherrschung des Sprechens als Zielfertigkeit bei, was als globales Ziel des modernen Fremdsprachenunterrichts betrachtet wird (vgl. Schatz 2006:16).

0.1. Problemstellung und Ziel der Arbeit

Seit der kommunikativen Wende der 80er Jahre gewinnt die Fertigkeit Sprechen eine große Bedeutung, weil sie als eine spezifische Form menschlichen Handelns angesehen wird (vgl. Schatz 2006:16). Eine Art dieses sinnvollen Handels für die Lernenden im DaF-Unterricht stellt das freie Sprechen über die literarischen Texte dar (vgl. Jim 2010: 62). In der Zeit einer wachsenden Literaturmüdigkeit bietet Poetry Slam vielfältige Möglichkeiten im Fremdsprachunterricht. Als neue literarische Form hat sich der Poetry Slam seit etwa 1994 zunehmend in Deutschland etabliert und ist inzwischen auch im Deutsch- und im Literaturunterricht immer bekannter geworden (vgl. Anders 2015: 13). Im Bereich der Fremdsprachenvermittlung wird diese literarische Strömung allerdings nicht ausreichend thematisiert, obwohl sie viele Möglichkeiten zur Förderung aller Sprachfertigkeiten und der Kulturvermittlung bietet (vgl. Hille/Lughofer 2014: 67).